Startschuss für die Domstufen-Festspiele 2022

DER STARTSCHUSS FÜR DIESJÄHRIGEN DOMSTUFEN-FESTSPIELE IST GEFALLEN

Bühnenbild und Regiekonzept vorgestellt

Mitte Juli zeigt das Theater Erfurt nach Die Lombarden (2012) und Der Troubadour (2017) nun zum dritten Mal eine Verdi-Oper bei den DomStufen-Festspielen. In einer Inszenierung von Guy Montavon wird die bereits für 2020 angedachte, aber coronabedingt verschobene Produktion Nabucco zu erleben sein. Premiere ist am 15. Juli, es folgen 19 weitere Vorstellungstermine bis Anfang August. In der gestrigen Pressekonferenz wurden Bühnenbild und Regiekonzept vorgestellt.

Basierend auf einer Epoche aus dem Alten Testament, schuf Giuseppe Verdi mit der Oper Nabucco einen Welterfolg. In großen Chornummern wie dem „Va pensiero“, dem zur inoffiziellen Nationalhymne Italiens avancierten Chor der versklavten Israeliten, fand der Komponist eine mitreißende musikalische Entsprechung für das Mit- und Gegeneinander von kollektiven und individuellen Bedürfnissen. Anhand von religiös-politischen Konflikten und einer Geschichte voller Liebe, Eifersucht, maßlosem Ehrgeiz und Hass entwickelt sich eine ganz persönliche Utopie des belehr- und bekehrbaren Menschen.

Nicht ohne Grund hat Guy Montavon sich genau für dieses Werk entschieden: „Für mich geht es in Nabucco vor allem um Toleranz und ihr Gegenteil: nicht zu akzeptieren, wie andere Leben, beten, essen – und andererseits zu behaupten, dass das, was man selbst tut, besser sei als alles andere. Das Stück macht ein Spannungsverhältnis zwischen Arroganz und Toleranz auf.“ In der aktuellen Zeit eine Thematik, die brisanter denn je ist.

„Vor zwei Jahren, als wir das Bühnenbild entworfen haben, haben wir an alles gedacht, nur nicht an die Ukraine“, sagte Montavon. „In der aktuellen Adaption muss der Krieg zwingend mitgedacht werden. In einem Stück, in dem es um die Vernichtung anderer Völker, anderer Menschen geht, kann man an den aktuellen Ereignissen wie Syrien und insbesondere der Ukraine nicht vorbeiinszenieren.“

Bühnen- und Kostümbildner Peter Sykora setzt in seinem Entwurf auf eine goldene Mauer, die auf den Stufen vor dem außergewöhnlichen Ensemble aus Dom und Severikirche platziert wird. Sie ist ein szenisches Zeichen für den Tempel der Hebräer, erinnert aber auch an die Klagemauer in Jerusalem. Diese Tempelmauer wird in der Inszenierung von den babylonischen Truppen durchbrochen. „Die Babylonier tun im Grunde das, was alle kriegerischen und terroristischen Vereinigungen tun, nämlich das, was der Gegenseite zur Identifikation dient, zu zerstören. Das gab es in der Antike, der Reformationszeit, der NS-Zeit… Wir sind auch heute nicht frei davon: Um die Identität der Menschen zu demontieren, fängt man am besten gleich erstmal mit den kulturellen Baudenkmälern oder Dingen an, die sie geprägt haben. Ein Aspekt, der jetzt bei der Oper Nabucco nicht mehr zu unterschätzen ist.“, sagt Bühnenbildner Peter Sykora.

Auf die jungen Festivalbesucher wartet in diesem Jahr Pettersson und Findus und der Hahn im Korb nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Sven Nordqvist: Eigentlich hat Findus ein schönes Leben auf dem Hühnerhof von Pettersson. Seit Pettersson jedoch den Hahn Caruso vor dem Kochtopf des Nachbarn gerettet hat, hat Findus keine ruhige Minute mehr. Da fasst Findus einen arglistigen Plan. In einer wunderbar abwechslungsreichen Opernbearbeitung erweisen Niclas Ramdohr (Komposition) und Holger Potocki (Text) dem samtpfötigen Kater alle Ehre. Den Spaß verlieren sie dabei nie aus den Augen, sodass Kinder wie Erwachsene vom ersten Takt an in den Bann gezogen werden.

Auch in diesem Jahr wird das Orchester im Sinne der bestmöglichen Soundqualität via Glasfaserkabel vom Großen Haus auf den Domplatz übertragen.

Buehnenbild DSF2022

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