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Anatevka

Kategorie Oper DomStufen-Festspiele 2024
Dauer ca. 3 h inkl. Pause
Alter 8+

Musical, basierend auf Geschichten von Scholem Alejchem
Buch: Joseph Stein
Musik: Jerry Bock
Gesangstexte: Sheldon Harnick
Dt: Rolf Merz, Gerhard Hagen

Informationen zu sensiblen Themen, Inhalten und sensorischen Reizen in der Inszenierung finden Sie hier.

Musikalische Leitung / N.N.
Inszenierung / Ulrich Wiggers
Bühne / Leif Erik Heine
Kostüme / Jula Reindell
Choreografie / Kati Heidebrecht
Dramaturgie / Larissa Wieczorek

DomStufen-Festspiele in Erfurt 2024

Mit ausdrücklicher Genehmigung von Arnold Perl
Produziert 1964 für die Bühne in New York von Harold Prince, Originalproduktion inszeniert und choreografiert von Jerome Robbins

Tevje, der jüdische Milchmann aus dem osteuropäischen Schtetl Anatevka, hält viel auf Traditionen, denn sie bieten ihm Halt und Verlässlichkeit. Doch seine eigensinnigen Töchter beginnen, sich zu emanzipieren und wollen sich ihre Ehemänner selbst aussuchen, statt den Empfehlungen der Heiratsvermittlerin zu folgen. Außerdem brechen unsichere Zeiten über die Dorfgemeinschaft herein: den jüdischen Bewohnern drohen Vertreibung und Pogrome durch die Truppen des russischen Zaren. Dass Tevjes drittälteste Tochter sich ausgerechnet in einen der russischen Soldaten verliebt hat, macht die Sache nicht leichter: Die Familie droht auseinanderzubrechen und in alle Winde zerstreut zu werden …

Ausgehend von den Geschichten des jiddischen, aus der heutigen Ukraine stammenden Literaten Scholem Alejchem gelang Jerry Bock, Sheldon Harnick und Joseph Stein ein Musical-Welterfolg. Mit jiddischem Witz, warmherzig-humorvollen und melancholisch-innigen Momenten, Anklängen an jüdische Musik, mit klassischem Broadway-Sound und ausgelassenen Tänzen erzählt es vom Bruch mit den eigenen Traditionen und von unbezwingbarem Lebensmut und Überlebenswillen in schweren Zeiten.

In Anlehnung an das Musical entstand 2015 in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew eine Siedlung namens Anatewka. Sie bot jüdischen Flüchtlingen, die nach der russischen Annexion der Krim aus den Konfliktregionen in der Ostukraine fliehen mussten, eine neue Heimat. Doch seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 sind die Menschen auch hier nicht mehr sicher. So erscheint der Stoff des Musicals heute in mancherlei Hinsicht aktueller denn je.