Fausts Verdammnis – Probenstart

Ben Baur inszeniert Berlioz Faust als expressives Volkstheater

Das Leitungsteam um Regisseur und Ausstatter Ben Baur, Choreografin Rachele Pedrocchi, musikalische Leitung Yannis Pouspourikas, Chefdramaturg Arne Langer und Uta Meenen verantwortlich für die Kostüme starten heute mit den Proben zur „dramatischen Legende“ Fausts Verdammnis von Hector Berlioz.

Die Frage nach dem „Was ist gut und was ist böse?“ zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Inszenierung. Ben Baur spricht von einer Symbiose zwischen dem Werk von Hector Berlioz und dem imposanten Schauplatz der DomStufen-Festspiele in Erfurt. Der Domplatz gilt längst nicht mehr nur als ein christlich-religiöser Ort, sondern ist auch ein Ort des Markttreibens, des Rummels und anderer Feste und damit bestens geeignet, um Fausts Verdammnis als eine Art Volkstheater, lebhaft und sinnlich, mit stimmgewaltigen Chören im Mittelpunkt zu inszenieren. Der Dom und die Domstufen sind dabei nicht nur Kulisse, sondern funktionieren auch als Mitspieler. Dafür wird die Bühnenachse erstmals in Richtung des Hohen Chores mit seiner mittelalterlichen Glasmalerei gedreht, um die Wirkung entsprechend zu verstärken.

Yannis Pouspourikas, Musikalischer Leiter, beschreibt die theatralische Musik des französischen Komponisten Hector Berlioz als extrem visuell. „Die Musik erzeugt Bilder, die man mit geschlossenen Augen genießen kann“, sagt Pouspourikas. Das Publikum darf sich auf zahlreiche Wechsel zwischen überwiegend kurzen Arien der Solist:innen und großen Chorszenen mit außergewöhnlicher Klangvielfalt und emotionalem Tiefgang freuen. Die Frage, was am Ende mit Faust passiert, beantwortet Berlioz bereits im Titel seines Werkes und schließt damit die Botschaft von Mephisto mit ein, das egal, ob gut oder böse, am Ende landen alle in der Erde.

Uta Meenen, verantwortlich für die Kostüme, verhilft den Figuren von Fausts Verdammnis dank riesiger Hüte, Masken und Frisuren, die nicht nur farbenfroh sind, sondern extreme Ausmaße haben, zu überdimensionaler Größe.

Foto Fabian Drews | v.l.n.r.: Rachele Pedrocchi (Choreografie), Ben Baur (Inszenierung und Bühne), Uta Meenen (Kostüme), Yannis Pouspourikas (Musikalische Leitung)