Nachruf Dietrich Taube

Der langjährige Generalintendant des Theaters Erfurt Dietrich Taube verstarb am 20. November 2021, einen Tag nach seinem 89. Geburtstag in München.

Von 1991 bis 2002 war er der erste Generalintendant des Theater Erfurts, das aus den ehemaligen „Städtischen Bühnen Erfurt“ hervorgegangen ist. Nach seinem Schauspiel-Studium an der renommierten Otto-Falkenberg-Schule in München hatte der gebürtige Schlesier zunächst als Schauspieler, dann aber auch als Regisseur gearbeitet. Seine erste Intendanz übernahm er 1966 am Stadttheater Gießen, von dort wechselte er in selber Funktion 1978 ans Staatstheater Mainz.

Von 1991 an leitete er das Erfurter Theater in einer Phase der Neuorientierung unter komplett veränderten Rahmenbedingungen. „Dietrich Taube war ein sehr erfahrener Intendant und von mir hochgeschätzter Wegbegleiter. Mit ausgeprägter Weitsicht hat er viele richtige und wegweisende Entscheidungen für Erfurt getroffen. Nicht zuletzt ist es ihm zu verdanken, dass es die DomStufen-Festspiele in ihrer heutigen Form gibt“ so Generalintendant Guy Montavon. Mit der Idee zur Gründung der DomStufen-Festspiele in Erfurt bescherte er dem Theater 1994 einen neuen Wirkungskreis von außerordentlicher Strahlkraft, von der bis heute das Theater, die Stadt und die Region profitieren. Auch die Bespielung der Ruine der Barfüßerkirche mit stimmungsvollen Schauspiel-Inszenierungen geht auf seine Initiative zurück. Nicht zuletzt gelang es Dietrich Taube, den Neubau des Theaters Erfurt auf den Weg zu bringen und nach der Schließung des alten Opernhauses 1997 den Spielbetrieb mit drei Sparten (Musiktheater, Schauspiel und Ballett) bis zur Eröffnung des neuen Theaters abzusichern. Um diesen Übergang zu gestalten, wurde sein Vertrag als Generalintendant auch nach Erreichen des Rentenalters noch einmal verlängert, im Alter von 69 Jahren wurde Dietrich Taube dann in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Seine Verdienste für das Erfurter Theater werden unvergessen bleiben.